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ALLGEMEINE INFORMATION ZUM
REIZDARMSYNDROM

Das Reizdarmsyndrom ist eine weit verbreitete Krankheit des Verdauungstraktes, die zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität führen kann. Diese Darmerkrankung betrifft den oberen Verdauungstrakt, den Dick- und Dünndarm und kann mit Bauchschmerzen, Blähungen, Stuhlproblemen, aber bei längerem Krankheitsverlauf auch mit Depressionen einhergehen.

Die Diagnostik wie auch Behandlung des Reizdarmsyndroms sollte von einem erfahrenen Gastroenterologen vorgenommen werden. Neben einer Untersuchung bestehender Beschwerden sind auch Fragen zur Familiengeschichte, zu früheren Krankheiten sowie zu den seelischen und sozialen Aspekten der aktuellen Lebenssituation von großer Bedeutung. Untersuchungen mit Ultraschall, Laboruntersuchungen aber auch eine Darmspiegelung zur Begutachtung der Darmschleimhaut und zum Ausschluss von Darmkrebs sind Bestandteil der ärztlichen Diagnostik.

Die Behandlung richtet sich im Allgemeinen nach den schwerwiegendsten Symptomen. Bei milden Formen des Reizdarmsyndroms reicht oft schon eine Ernährungsberatung und Umstellung der Ernährung aus. In schwierigen Lebenssituationen können dem Patienten auch psychotherapeutische Maßnahmen wie eine Gesprächs- oder Verhaltenstherapie, aber auch Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Yoga-Übungen helfen.

Wenn diese allgemeinen Therapiemaßnahmen nicht ausreichen, kann der Gastroenterologe auch Medikamente einsetzen, wobei der Einsatz mit dem behandelnden Facharzt abgesprochen werden und auch nur in zeitlich begrenztem Rahmen erfolgen soll.

INFORMATION FÜR DEN
REIZDARM PATIENTEN

Sie haben seit Monaten immer wieder Bauchschmerzen, Blähungen sowie Durchfall und/oder Verstopfung? Möglicherweise wurde bisher bei den Untersuchungen keine Ursache für Ihre Darmprobleme gefunden. Vielleicht hat Ihre Ärztin oder Ihr Arzt daher den Verdacht auf ein Reizdarmsyndrom geäußert und Sie möchten nun mehr darüber erfahren.

Diese Information unterstützt Sie dabei, die Krankheit zu verstehen, und gibt Ihnen Hilfen und Hinweise zum Umgang damit.

DIE ERKRANKUNG

Das Reizdarmsyndrom geht mit anhaltenden oder immer wiederkehrenden Darmbeschwerden einher. Die Beschwerden können belastend sein und den Alltag in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigen. Sie führen aber nicht zu Organschäden. Betroffene haben eine normale Lebenserwartung.

ANZEICHEN

Typische Beschwerden können Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähungen und veränderter Stuhlgang (öfter, seltener, Durchfall, Verstopfung) sein.

BEHANDLUNG

Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten, die einzeln oder kombiniert zum Einsatz kommen können: angepasste Ernährung, körperliche Aktivität, Entspannungsverfahren, Selbsthilfestrategien, psychotherapeutische Verfahren, Akupunktur, pflanzliche Stoffe, ausgewählte Probiotika sowie verschiedene Medikamente.

WAS IST EIN
REIZDARMSYNDROM ?

Das Reizdarmsyndrom (kurz: RDS) geht mit anhaltenden oder immer wiederkehrenden Darmbeschwerden einher. Laut Daten einer großen Krankenkasse sind in Deutschland etwa 1 bis 2 von 100 Menschen davon betroffen – Frauen ungefähr doppelt so oft wie Männer. Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten. Häufig sind es junge Erwachsene.

Die Beschwerden führen nicht zu Organschäden. Betroffene haben eine normale Lebenserwartung.

Die Fachleute sprechen von einem Reizdarmsyndrom, wenn die drei folgenden Punkte alle zutreffen:

(1) Sie haben seit mehr als 3 Monaten Darmprobleme wie Bauchschmerzen oder Blähungen. Zusätzlich bestehen meist Stuhlveränderungen wie Durchfall oder Verstopfung.

(2) Die Beschwerden sind so häufig und so stark, dass Sie deswegen ärztliche Hilfe suchen oder sich Sorgen machen. Dies belastet Sie im Alltag.

(3) Sie haben keine andere Erkrankung, die diese Darmbeschwerden erklären oder verursachen könnten.

Manchmal bildet sich das Reizdarmsyndrom mit der Zeit von selbst zurück. Häufig aber bleibt es dauerhaft bestehen. Betroffene sind dadurch in ihrem täglichen Leben oft eingeschränkt.

URSACHEN UND
AUSLÖSER

Die Ursachen sind vielfältig. Es kommen biologische, psychische und soziale Ursachen zusammen. Fachleute sehen das Reizdarmsyndrom als „Störung der Darm-Hirn-Achse“ an. Über Nerven und Botenstoffe arbeiten diese beiden Organe zusammen. Viele Faktoren können hier eine Rolle spielen, unter anderem gestörte Darmbeweglichkeit, zu viel Gallensäure, überempfindliche Darmwand, hormonelle Veränderungen sowie eine erbliche Veranlagung. Fest steht, dass die Beschwerden tatsächlich vorhanden sind und sich die Darmveränderungen auch nachweisen lassen.

BEGLEITERKRANKUNGEN
BEI REIZDARMBESCHWERDEN

Zusätzlich zu den Verdauungsproblemen können weitere Beschwerden vorkommen, die belasten, aber keine gefährlichen Schäden verursachen. Dazu gehören beispielsweise Reizmagen (Dyspepsie), chronisches Müdigkeitssyndrom (Fatigue) oder Fibromyalgie-Syndrom. Auch psychische Krankheiten wie Depression, Angsterkrankungen oder Panikstörungen treten oft bei den Betroffenen auf.