24-STUNDEN-EKG
Mit dem Langzeit-EKG ist es möglich, über die „Momentaufnahme“ eines Ruhe-EKGs hinaus die elektrische Aktivität des Herzens kontinuierlich aufzuzeichnen. Dies erfolgt gewöhnlich über einen Zeitraum von 24 Stunden. Das Langzeit-EKG wird zur Diagnose von Herzrythmusstörungen eingesetzt, die nur gelegentlich auftreten und somit im Ruhe- oder Belastungs-EKG übersehen werden können.
Wenn bei einer Herzfrequenz von 70/min. in einem gewöhnlichen Ruhe-EKG ca. 10 Erregungsabläufe des Herzens dokumentiert werden, so sind es bei gleicher Herzfrequenz in 24 Stunden ca. 100.000 solcher Erregungsabläufe. Daraus wird die enorme Bedeutung des Langzeit-EKGs v.a. für die Diagnostik intermittierend auftretender Herzrhythmusstörungen ersichtlich.
Heute bieten wir Ihnen über das 24-Stunden-EKG hinaus auch die 24-Stunden-Blutdruckmessung sowie das 7-Tage-EKG an.
WAS IST EIN
LANGZEIT-EKG ?
Die rhythmische Kontraktion des Herzmuskels wird über elektrische Impulse gesteuert, die von einem zentralen Punkt im Herzen (dem Sinusknoten) ausgehen. Diese elektrischen Impulse lassen sich mithilfe von Elektroden auf der Hautoberfläche erfassen und als Kurve darstellen, die Elektrokardiogramm (EKG) genannt wird. Der Verlauf dieser Kurve ermöglicht Fachleuten Rückschlüsse auf die Herzfunktion.
WIE WIRD EIN
24-STUNDEN-EKG
DURCHGEFÜHRT?
Ein Langzeit-EKG ist eine vollkommen schmerzfreie und ungefährliche Untersuchungsmethode. Dabei erhalten Sie drei oder vier Elektroden auf den Brustkorb geklebt die mit einem kleinen Aufzeichnungsgerät verbunden sind. Dieses Gerät tragen Sie am Gürtel oder in einer Tragetasche um den Hals. Mit diesem Gerät am Körper gehen Sie wie immer ihren alltäglichen Tätigkeiten nach. Das Gerät darf jedoch keinesfalls mit Wasser in Berührung kommen – Somit müssen wir Sie bitten in diesen 24 Stunden auf Duschen oder Vollbäder zu verzichten. Am Ende des Untersuchungszeitraums werden die Daten vom Gerät auf einen Computer übertragen und von unserem Ärzteteam ausgewertet.
WANN SOLLTE EIN
24-STUNDEN-EKG GEMACHT WERDEN?
Die wichtigsten Indikationen für ein Langzeit-EKG sind die Abklärung symptomatischer Patienten mit Synkope, Präsynkope oder Schwindel unklarer Ursache bzw. mit Palpitationen (Herzklopfen) unklarer Ursache; weiters die Risikostratifizierung von Patienten ohne Arrhythmie-spezifische Symptomatik, wenn die Auswurffraktion des linken Ventrikels im Echokardiogramm <40% liegt, bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) oder mit hypertropher Kardiomyopathie. Zur Risikostratifizierung dieser Patienten ohne Arrhythmie-spezifische Symptomatik kann neben der Rhythmusanalyse auch die Analyse der HRV herangezogen werden. Das Langzeit-EKG kann nicht nur eingesetzt werden, um Rhythmusstörungen zu diagnostizieren, sondern z.B. auch, um die WIrksamkeit einer medikamentösen antiarrhythmischen Therapie zu beurteilen. Bei häufig auftretenden Rhythmusstörungen ist dabei ein Vergleich mit dem Vorbefund möglich, weiters können bei Risikopatienten mögliche proarrhythmische Effekte von Antiarrhythmika festgestellt werden.
AUSWERTUNG UND
BEFUNDERSTELLUNG
Um einen möglichst aussagekräftigen Langzeit-EKG-Befund zu bekommen, ist nicht nur eine präzise Zuweisung, sondern auch eine gezielte Fragestellung notwendig. Ganz wesentlich sind Angaben über die kardiale Grunderkrankung des Patienten und die von ihm eingenommenen Medikamente, anamnestische Hinweise (z.B. Synkopen, Schwindel) sowie die Ergebnisse vorangegangener Langzeit-EKG-Untersuchungen. Vonseiten des Patienten ist es sehr hilfreich, wenn dieser während der EKG-Aufzeichnung ein Tagebuch führt, anhand dessen dann Aktivitäten und Symptome mit allfälligen EKG-Veränderungen, wie Rhythmusstörungen oder Veränderungen der Repolarisation korreliert werden können.