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ALLGEMEINE INFORMATION ZU
NEUROLOGISCHEN ERKRANKUNGEN

Bei neurologischen Erkrankungen handelt es sich um Krankheiten des Nervensystems oder um Leiden, von denen das zentrale (Gehirn und Rückenmark) oder das periphere Nervensystem (Nerven, Nervenwurzeln und Nervengeflechte)  in Mitleidenschaft gezogen wird. Diese Erkrankungen können mit unterschiedlichen Symptomen eingehen.

Neurologische Erkrankungen können Bewegungsstörungen hervorrufen oder die Koordinationsfähigkeit beeinflussen. So können Beschwerden wie Gang- oder Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen, Muskelschwäche oder Zittern (Tremor) ihre Ursache in einer neurologischen Erkrankung haben.

Neben diesen motorischen Beschwerden, weisen häufig auch Sensibilitätsstörungen auf ein neurologisches Krankheitsbild hin. So kann es bei neurologischen Erkrankungen zu Taubheitsgefühl oder Kribbeln auf der Haut kommen, der Geruchs- oder Geschmackssinn kann verloren gehen oder es kommt zu einer geänderten Wahrnehmung von Schmerzen.

Generell können Krankheiten neurologischer Natur mit Schmerzen einhergehen. Je nach der zugrundeliegenden Erkrankung treten die Schmerzen in verschiedenen Bereichen des Körpers wie Kopf, Nacken oder Muskeln auf.

Erkrankungen des Gehirns und des Nervensystems können das Bewusstsein stark beeinträchtigen. Deshalb kommt es bei einigen neurologischen Erkrankungen zu Bewusstseinsstörungen wie Schwindel, Schlafstörungen, Bewusstlosigkeit oder Konzentrations- und Gedächtnisstörungen.

DIE HÄUFIGSTEN
NEUROLOGISCHE ERKRANKUNGEN

Kopfschmerzen und Migräne

Die Anfälle gehen mit Übelkeit, Licht- sowie Lärmempfindlichkeit einher. Begleiterkrankungen von chronischen Kopfschmerzen sind Übergewicht, Diabetes und Arthrose. Migräne tritt oft zusammen mit Appetitmangel, Übelkeit, Licht – und Lärmempfindlichkeit auf. Typische Symptome der Migräne sind Kopfschmerzattacken, die einseitig sind und pulsierend-pochend auftreten. Ein Migräneanfall kann durch Stress, durch den Konsum bestimmter Lebensmittel sowie durch hormonelle Schwankungen ausgelöst werden. Bis zu 70 Prozent der Bevölkerung leiden unter vorübergehend auftretenden Spannungskopfschmerzen, 17 Prozent leiden unter Migräne, ein Prozent an Kopfschmerzen, die durch Medikamentenmissbrauch verursacht werden. Weitere vier Prozent leiden unter chronischen Kopfschmerzen.

 

Chronische Rückenschmerzen

Chronische Rückenschmerzen erstrecken sich über mindestens 3 Monate. Auslöser von chronischen Rückenschmerzen sind körperliche Über- oder Unterforderung. Ursächlich für chronische Rückenschmerzen sind des Weiteren Fehlhaltungen sowie Belastungen am Arbeitsplatz. Obwohl nicht jede Art von Rückenschmerz neurologischer Natur ist, sollte stets vorab ein Neurologe konsultiert werden. Unter den Frauen leiden 22 Prozent und unter den Männern 15 Prozent daran.

 

Hirninfarkt – Schlaganfall

Beim Schlaganfall kommt es zu einer plötzlich auftretenden Durchblutungsstörung im Gehirn, wofür verschlossene Blutgefäße ursächlich sind. Lähmungen, Sprach- und Bewegungsstörungen treten hierbei auf. Vom Schlaganfall sind pro Jahr 1,6 bis 2,4 Prozent der Bevölkerung betroffen. Schlaganfall stellt mit 9,5 Prozent eine die dritthäufigste Todesursache dar. Auch bei Behinderungen stellt der Schlaganfall die Hauptursache dar.

 

Hirnblutung

Hierbei kann es zu sehr starken Blutungen im Gehirn kommen, was ursächlich dafür ist, dass Gehirnteile geschädigt werden. Es gibt verschiedene Arten von Gehirnblutungen. Sie stellen die zweithäufigste Ursache für einen Schlaganfall dar. Ursächlich für eine Hirnblutung sind in den meisten Fällen ein zu hoher Blutdruck oder Rauchen, Alkohol- oder Drogenkonsum. Weitere Ursachen können Traumata, Tumore oder Medikamente sein. 0,07 bis 0,15 Prozent erleiden eine Hirnblutung.

 

Epilepsie

Mit Epilepsie sind Krampfanfälle gemeint, welche von starken Entladungen von Nervenzellen im Gehirn begleitet werden. Diese greifen auf einzelne Hirnregionen oder das gesamte Gehirn über. Ursache dieser Erkrankung sind unter anderem akute Hirnerkrankungen, Anlagenanomalien oder eine genetische Veranlagung. Darüber können Substanzmissbrauch und Substanzentzug zu akuten symptomatischen Anfällen führen. An Epilepsie leiden 0,5 bis ein Prozent der Bevölkerung. Bei bis zu fünf Prozent kommt es zu einmalig epileptischen Anfällen.

 

Demenzen

Durch degenerative Hirnerkrankungen treten Gedächtnisstörungen sowie eine Einschränkung des Denkvermögens auf. Meist kommt es hierbei zu Alzheimer- und Gefäßerkrankungen. Unter den über 65-Jährigen leiden zwei bis drei Prozent daran. Unter den 85-Jährigen sind es zwischen 24 und 50 Prozent, die von dieser Erkrankung betroffen sind.

 

Parkinson-Krankheit

Bei der neurodegenerativen Erkrankung Morbus Parkinson kommt es zu Bewegungsstörungen wie Zittern, Muskelstarre oder Bewegungsarmut. Ursächlich dafür ist, dass der Gehirnbotenstoff Dopamin nicht mehr so stark produziert wird wie dies nötig wäre. Zwischen 0,1 und 0,2 Prozent sind hiervon betroffen. Sie stellt eine der am meisten auftretenden neurologischen Erkrankungen dar. Unter denen, die das 65. Lebensjahr überschritten haben, sind dies bis zu 1,8 Prozent.

 

Schädel-Hirn-Trauma und Querschnittslähmungen

Diese Erkrankungen stellen eine Verletzung des Gehirns dar. Diese treten in 80 Prozent der Fälle als Folge eines Unfalles auf. Schwere Schädel-Hirn-Traumata führen oft zu einem Koma von längerer Dauer. In 30 bis 40 Prozent der Fälle endet ein schweres Schädel-Hirn-Trauma tödlich. Schädel-Hirn-Verletzungen stellen bis zum frühen Erwachsenenalter die häufigste Todesursache dar.

 

Multiple Sklerose

Bei der autoimmunologischen Erkrankung Multiple Sklerose kommt es zu einer Zerstörung der Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark. Dies geschieht dadurch, dass das eigene Immunsystem angegriffen wird, wodurch Nervenscheiden entzündet werden. Multiple Sklerose auch MS genannt, schreitet in Schüben voran, was mit immer stärkeren Lähmungen einhergeht. Gestört werden des Weiteren die Sensibilität. Sogar Veränderungen in der Persönlichkeit können die Folge sein. Sie stellt die häufigste neurologische Erkrankung mit dauerhafter Behinderung bei jungen Erwachsenen dar.

 

Gehirntumore

Gehirntumore sind oft bösartig. Sie gehen in den häufigsten Fällen vom Gehirn aus. Zudem kommt es im Gerhirn oft zu Metastasen. Sogar von gutartigen Gehirntumoren geht eine Gefahr aus. Denn sie sind in der Lage überlebenswichtige Strukturen im Hirn zu zerstören.